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Epikur
"Scheues" Philosophengenie (341-270
v. Chr.) aus Griechenland
Epikur hat aufgrund seiner Zurückgezogenheit nicht
den ihm zustehenden Ruhm erlangt. Stattdessen wurde und wird ihm
und seinen Anhängern zu Unrecht Genussucht vorgeworfen, nur weil
für ihn der Genuss oder die Lust das höchste Ziel war und ist.
Was aber bedeutete Genuss für Epikur?
Es ist nicht etwa die kurzfristige Einzellust, sondern das langfristige
Freisein von Schmerzen. So isst er einen Apfel oder ähnliche Leckerbissen
nicht wegen des Geschmacks (dieser Genuss vergeht innerhalb von
Sekunden) sondern wegen des langandauernden Gefühls des Sattseins
oder zur körperlichen oder geistigen Kräftigung, also wegen der
positiven Wirkung des Essens. Diese positive Wirkung würde das
Essen aber verlieren, wenn man es übertreibt (und Magenschmerzen
bekommt oder zu dick wird). Deshalb fordert Epikur, sich zu mäßigen
bzw. das rechte Maß zu beachten. Um dieses aber zu finden, bedarf
es der Vernunft, der Haupttugend, aus der, laut Epikur, alle anderen
Tugenden entspringen.
Die Belohnung für die von Epikur angepriesene Lebensweise ist
die Ataraxie (Heiterkeit des Gemüts, Seelenruhe). Um diese nicht zu gefährden,
sollte man sich dem öffentlichen, politischen Leben fernhalten
(was allerdings auch negative Folgen haben kann: s.o. zur Zurückgezogenheit)
und stattdessen Freundschaft und Geselligkeit pflegen.
Vernunft >>>
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